Allgemein, Purpur, Tierische Farbstoffe

Echter Purpur aus Brandhornschnecke, Bolinus brandaris

Purpur aus Bolinus brandaris (Murex brandaris) Herkuleskeule, Brandhorn, Türkenblut

engl.: Purple dye murex, fr.: Murex épineux, it.: Murice spinoso, span.: Cañadilla, cañaílla

Purpurgewinnung

Purpur
engl.: Tyrian purple, royal purple, imperial purple
fr.: Pourpre de Tyr, pourpre royale, pourpre impériale
it.: Porpora di Tiro, purpura
span.: Púrpura de Tiro, púrpura real, púrpura imperial

Aus der Meeresschnecke Brandhorn, Bolinus brandaris, lässt sich echter Purpur gewinnen. Um 1 g Purpur zu gewinnen benötigt man die Drüsen von 8600 Brandhornschnecken.

Brandhornschnecke kulinarisch

Die Brandhornschnecke, Bolinus brandaris, wird manchmal bei Fischhändlern als Delikatesse angeboten. Die Brandhornschnecken werden kurz im Gemüsesud abgekocht. Das feste Fleisch wird meist mit einer Sauce aioli verzehrt.


Bolinus brandaris (Murex brandaris)
Meeresschnecke, Bolinus brandaris (Murex brandaris), Brandhornschnecke
in zwei Ansichten. Die Rechtecke zeigen die aus der Schnecke gewonnenen Purpurfärbung. Die fotografierte und damit reproduzierte Farbe lässt jedoch die starke Leuchtkraft des originalen Purpurs vermissen.


Farbe des oxydierten und belichteten Purpurs der Brandhornschnecke

Zur Gewinnung des Purpursekretes wird die frische Meeresschnecke aufgebrochen und die Hypobranchialdrüse entnommen, die den Fabstoff enthält. Das Purpursekret zeigt sich zunächst gelb und verfärbt sich unter Luft- und Lichteinwirkung grünlich und schließlich zu einem leuchtenden Violett. Je nach Auftragsstärke des Sekrets auf die Unterlage erscheinen Farbabstufungen des Purpurs. Im obigen Bild mit den beiden purpurnen Rechtecken sind Originalfarben des gewonnenen Purpurs zu erkennen.
Die Gewinnung des Schneckenpurpurs aus der Brandhornschnecke, Bolinus brandaris, ist sehr geruchsintensiv.

Weitere Informationen

Die wertvollste Naturfarbe zum Färben von Textilien – Purpurschnecke