Im Mittelalter wurde sowohl Körper als auch Kleidung kaum gewaschen. Umso wichtiger war es, dass eine Reihe von Färbungen der Kleider mit Pflanzenfarben bakterizide und fungizide Eigenschaften hatten. So gut wie alle verwendeten Färberpflanzen, aus denen Pflanzenfarben gewonnen wurden, waren auch Arzneipflanzen – die unter Umständen teilweise über die Haut zur Wirkung kamen.
„Pikiert notiert im Jahr 973 ein Gesandter des Kalifen al-Hakam II. über die Menschen im süddeutschen Franken: „Sie reinigen und waschen sich nur ein- oder zweimal im Jahr mit kaltem Wasser. Ihre Kleider aber waschen sie nicht, nachdem sie sie angezogen haben, bis dass sie in Lumpen zerfallen.“″ (Aus SZ Mythos Mittelalter: Das Ende der Finsternis von Laura Weißmüller)
Auszug
einige Färberpflanzen mit bakteriziden und fungiziden Eigenschaften:
Punica granatum, Granatapfel
Lawsonia inermis, Henna
Juglans regia, Walnuss
Allium cepa, Küchenzwiebel
Isatis tinctoria, Färberwaid
Text entnommen aus dem Buch Eberhard Prinz, „Färberpflanzen, Anleitung zum Färben, Verwendung in Kultur und Medizin”, 2009, Schweizerbart