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Tinten aus Pflanzenfarben

Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit bis ins 19. Jahrhundert war Eisengallustinte die am häufigsten verwendete Schreibflüssigkeit. Überschüssiges Eisenvitriol in den Tinten führt zu Freisetzung von Schwefelsäure und damt zu Tintenfraß, der das Papier zerstört.

Tinten aus Pflanzenfarben

Eisengallustinte

Hauptbestandteile der Eisengallustinte waren in den verschiedensten Rezepten Galläpfel, Eisenvitriol, Wasser, Gummi arabicum, Alaun, Zucker und Wein.

Die Eisengallustinte besitzt eine tiefschwarze Färbung und ist wasserfest. Sie ist nicht lichtstabil und kann durch Bildung von Schwefelsäure den gefürchteten Tintenfraß in Handschriften verursachen.

Erlentinte

Erlentinte wurde sowohl aus den im Herbst gesammelte noch nicht ganz reifen Erlenzapfen, als auch im Frühjahr aus Kätzchen und Zapfen hergestellt. Dazu wurden die Erlenkätzchen ausgekocht, der Sud eingedickt und mit Eisenvitriol, Gummi arabicum, Alaun, und Weinessig versetzt. Teilweise wurde auch Blauholz zugesetzt.

Dornentinte

Dornentinte wurde aus der Rinde des Schlehenbusches vom Frühjahr hergestellt. Sie ist lackartig und leicht transparent. Dornentinte ist licht- und wasserbeständig. Zur Herstellung wird die Rinde der Schlehe kurz vor dem Blattaustrieb verwendet. Die Rinde wird gründlich ausgekocht und unter Zugabe von etwas Wein eingedickt. Sie hat dann etwas bräunliche Farbe. Durch Zugabe von Ruß oder Eisenvitriol entsteht eine schwarze Tinte.

Farbige Tinten

Eine Reihe von farbigen Tinten wurde aus Pflanzenfarben durch Auskochen von Pflanzenteilen und anschliessendem Eindicken  gewonnen (siehe obige Tabelle). In der Neuzeit wurden farbige Tinten auch aus überseeischen Farbhölzern hergestellt.

Pflanzenfarben in der Buchmalerei