Pflanzenfarben aus Prunus laurocerasus, Kirsch-Lorbeer, Lorbeer-Kirsche
engl.: Cherry laurel, fr.: Laurier-cerise, it.: Lauroceraso, span.: Lauroceraso
Pflanzenfamilie: Rosengewächse (Rosaceae)
Hauptfarbstoff: Flavonoide
Farbstoffe: Kämpferolgykoside, Tannin
Der Kirschlorbeer, Prunus laurocerasus, kommt in Europa und Westasien vor. Er stammt ursprünglich aus Kleinasien. Die ganze Pflanze ist stark giftig. Die Pflanze wird häufig als Hecke in Gärten angepflanzt. Im Frühjahr verströmen die Blüten einen angenehmen Duft. Im Sommer fallen die blauschwarzen, kirschartigen Steinfrüchte auf.
Färben von Wolle
Die Blätter des Kirschlorbeers, Prunus laurocerasus färben grün auf mit Alaun vorgebeizter Wolle. Die ganze Pflanze enthält Giftstoffe – also Gummihandschuhe benutzen. Für 100 g Wolle (Trockengewicht) werden 400 g Blätter benötigt. Die Gerbstoffe enthaltenden Blätter werden über Nacht eingeweicht und am nächsten Tag eine Stunde ausgekocht. Es empfiehlt sich das Auskochen und Färben im Freien auszuführen, damit Blausäuredämpfe ungehindert abziehen können. Kinder sind von der Pigmentgewinnung und dem Färben mit Kirschlorbeer fernzuhalten.
Die Früchte ergeben ein Grauviolett, das wenig lichtecht ist – also nicht empfehlenswert.
Kulturelle Verwendung
Aus den Blättern können mandelartige Duftstoffe für die Parfümerie gewonnen werden. Das Holz kann für Drechselarbeiten genutzt werden.
Die frischen Blätter, mit einem möglichst hohen Anteil an Blausäure, können in der Restauration beim Aufweichen oder Geschmeidigmachen organischer Materialien – ohne dabei Wasserschäden zu verursachen – verwendet werden.
Medizinische Verwendung
Prunus laurocerasus wurde bei der Behandlung von Husten und Keuchhusten verwendet. Prunus laurocerasus findet auch in der Homöopathie Verwendung.