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Eibe, Taxus baccata, Färberpflanze – aber auch Baum des Todes


engl. Yew:, fr.: If commun, it.: Tasso, sp.: Tejo común

Giftigkeit

Die ganze Pflanze Eibe, Taxus baccata, ist stark giftig, einschließlich der Samen, ausgenommen der rote Samenmantel. Die enthaltenen Giftstoffe sind Taxin und cyanogene Glykoside. Der Giftgehalt des Taxins schwankt jahreszeitlich und ist Winter am höchsten. Die Gifte haben herzlähmende Eigenschaften. Beim Verarbeiten der Pflanze sollten Gummihandschuhe getragen werden. Die Zweige können Hautreizungen hevorrufen. Der Holzstaub kann zu Hautreizungen und Unwohlsein und Atembeschwerden führen.

Färbeeigenschaften

Zum Färben werden Blätter und Rinde und Kernholz der Eibe verwendet. Die Blätter enthalten Flavonoide und Gerbstoffe. Mit Blättern, Zweigen oder Holz sollte getrennt gefärbt werden, da mit ihnen verschiedene Farben erzielt werden. Die Auskochungen der Pflanzenteile sind giftig und von Kindern fernzuhalten!
Eibenblätter auf alaunvorgebeizte Wolle, gelb
Eibenrinde auf alaunvorgebeizte Wolle, altrosa
Kernholz-Stücke auf alaunvorgebeizte Wolle, orangebraun

Sonstige Verwendung

Auszüge der Pflanzen wurden früher als Pfeilgift verwendet. Das Holz war für Armbrustbogen sowie für Wurfspieße sehr begehrt, daher wurden Eiben häufig an Burgen gepflanzt. Bei den alten Griechen galt die Eibe als Baum der Trauer und des Tode. Bei den Germanen war der Baum heilig und galt als Bewahrer der Toten. Die Mehrzahl der Tiere meidet den giftigen Baum, darunter liegende beerdigte Tote wurden nicht ausgegraben und aufgefressen
Die Zweige dienten bei den Christen Mitteleuropas als Ersatz für „Palmzweige“

Medizinische Verwendung

Mit Eibenpräparaten wurden früher unter anderen Hautkrankheiten, Tollwut, Insektenstiche, Schlangenbisse, Husten und Schnupfen behandelt.

Aus Eibenblättern wird Taxol zur Krebsbehandlung gewonnen.
Taxus baccata wird auch als homöopathisches Mittel verwendet.

Artenschutz

Die Wildbestände der der Eibe stehen unter Artenschutz.

Literatur

Der Bogen in Kultur, Musik und Medizin, als Werkzeug und Waffe, Richard Kinseher, 2005

Die Eibe und ihr Vorkommen im Bezirk Scheibbs, Franz Tod, 2004

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