Allgemein, Beizverfahren, Entsorgung, Färben von Stoffen, Pflanzenfarben, Pflanzenhaarfarben

Umweltschädigende, gesundheitsschädliche Textil-Beizen, Kupfer, Zinn, Chrom für Pflanzenfärbung?

Metallbeizen Cu, Sn, Cr zum Färben von Pflanzenfarben?

Die Beizen, Kupfer(-Sulfat), Zinn(-Chlorid), Chrom (Kaliumbichromat) sind Umweltgifte, die speziell als Sondermüll entsorgt werden müssen und nicht in die Kanalisation bzw. das Abwasser gelangen dürfen. 4 Außerdem können sie Allergien auslösen. Deshalb sollte sich das Färben mit Pflanzenfarben auf das Beizen mit Aluminiumverbindungen und Eisensalzen beschränken. Es sollte auf eine erweiterte Farbtonpalette beim Pflanzenfärben mit diesen giftigen Metallsalzen verzichtet werden.

Kaliumbichromat (Kaliumdichromat) (enthält Chrom VI)

Kaliumbichromat ist sehr giftig und gesundheitsschädlich. Weiterhin wird angegeben, dass Chrom VI-Verbindungen kanzerogen und mutagen wirken. 1

Es wird angenommen, dass in Deutschland eine halbe Millionen Menschen eine Kontaktallergie gegen Kaliumdichromat, K2Cr2O7 haben. Damit befindet sich der Stoff auf der Hitliste der Kontaktallergene. 2

Chromverbindungen wurden früher in der Färberei und Gerberei in großem Umfang verwendet und werden eingesetzt in Holzschutzmitteln und zum Verchromen von Metallen.
Chromverbindungen sind sehr giftig für Wasserorganismen wie Fische und Algen und können Gewässer längerfristig schädigen. Ab 5 mg/l töten Chromionen bereits Algen, ab 52 mg/l Fische.

Kupfersulfat

Kupfersulfat CuSO4 ist giftig und kann Schleimhautreizungen, Husten und Atemnot verursachen und reizt Haut und Augen.

Kupfer kommt fast immer mit anderen Metallen, z.B. mit Nickel vor.  Die gelegentlich bei Nickel- bzw. Kobaltallergikern beobachteten Reaktionen auf Kupfersulfat sind in einigen Fällen auf die mit diesen Metallen verunreinigten Kupferlösungen zurückzuführen. ³
Kupfersulfat ist sehr giftig für Wasserorganismen und kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkung haben.
Kupferverbindungen sind bereits ab 1 mg/l toxisch für Fische, Algen, Protozoen und Bakterien.

Zinn(II)-chlorid

Zinnchlorid SnCl2 ist giftig und kann schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden verursachen.

Allergische Reaktionen bei Zinn sind nur in sehr seltenen Fällen beschrieben. Allergische Reaktionen gegenüber metallischem Zinn  wurden überwiegend bei Nickel-sensibilisierten Patienten gefunden  ³

Zinnchlorid ist sehr giftig für Wasserorganismen wie Fische, Algen und Plankton und kann Gewässer längerfristig schädigen.

Literaturhinweise

1 Humanökologie und Textil
2 Kaliumdichromat (Chrom VI) und Formaldehydharze in Lederwaren und Schuhwerk, BMELV
3 Allergolokie-Datenbank Dr. med. Roland Irion
4 Abwassergrenzwerte bei Textilveredlung für Chrom, Kupfer und Zinn

Weitere Informationen

Umweltschutz beim beim Beizen und Färben mit Pflanzenfarben?
Umweltbelastung beim Färben mit Pflanzenfarben?
Abwassergrenzwerte bei Textilveredlung für Chrom, Kupfer und Zinn