Allgemein, Färben von Stoffen, Färberpflanzen, Pflanzenfarben, Teppichfarben

Färberpflanze Färbersumach, Perückenstrauch, Cotinus coggygria

Färbersumach, Cotinus coggygria

Cotinus coggygria, Färbersumach, Färbepflanze im HerbstDer Färbersumach,  Cotinus coggygria, (Synonym: Rhus cotinus) gedeiht im Mittelmeergebiet, Südosteuropa, Kleinasien und China und gehört zur Pflanzenfamilie der Sumachgewächse (Anarcadiaceae). Bei hautempfindlichen Personen kann die Pflanze Hautentzündungen hervorrufen.

engl.: Eurasian smoketree, fr.: Arbre à perruques, it.: Scotano, sp.: Árbol de las pelucas

Pflanzenfarbe

Blätter zum Färben

Die im Herbst gesammelten gerbstoffreichen Blätter des Perückenstrauches (Schmack) wurden vor allem als Gerbstoff für Leder und zum Schwarzfärben von mit Eisensalzen vorgebeizter Wolle verwendet.

Farbstoffe der Blätter

Die Blätter des Färbersumachs enthalten Gallussäuremethylester, Myricetin, Quercetin,Kämpferol und weitere Farbstoffe und kanpp 20 % Gerbstoffe.

Holz zum Färben (Fisetholz)

Das helle, gelbe Holz des Strauches wird als „Ungarisches Gelbholz“ oder „Fisetholz“ gehandelt. Es enthält die Farbstoffe Fisetin und Fustin. Es wurde zum Färben von Seide, Wolle und Leder genutzt. Seide wurde direkt mit Fisetholz braun gefärbt.

Aus dem Extrakt des Fisetholzes ergibt sich auf mit Alaun und Weinstein vorgebeizter Wolle die Pflanzenfarbe Orangegelb bis Braunorange. Das Fisetholzextrakt wurde früher zum Nuancieren von Blauholzfärbungen bei Leder, Seide und Wolle verwendet um tiefe Schwarztöne zu erhalten.

Kulturelle Verwendung

Das helle, gelbe Holz des Strauches eignet sich für Drechsel- und Intarsienarbeiten.

Medizinische Verwendung

Die Gerbstofffe der Blätter und Rinde wirken adstringierend,  entzündungshemmend, lokal blutstillend, schweißhemmend und begünstigen die Wundheilung.