Natürlich färben mit Pflanzenfarben – Gilbweiderich, Gewöhnlicher Felberich, Lysimachia vulgaris
engl.: Yellow loosestrife, fr.: lysimaque commune, it.: Mazza d’oro comune, span.: lisimaquia
Pflanzenfamilie: Primelgewächse (Primulaceae)
Herkunft: Europa, Nordamerika
Färben von Wolle mit der Pflanzenfarbe des Gilbweiderichs
Hauptfarbstoffgruppe: Flavonoide
Farbstoffe: Flavonoide, Gerbstoffe, Benzochinon
Das blühende Kraut (oberirdische Pflanzenteile) von Gilbweiderich, Lysimachia vulgaris, färbt mit Alaun vorgebeizte Wolle gelb.
Genaue Rezepte für das Färben mit der Pflanzenfarbe des Gilbweiderichs sind nicht überliefert. Die Färbung dürfte gelingen mit 10 % Alaun Vorbeize der Wolle und mit 400 g frischem Pflanzenmaterial, bezogen auf das Trockengewicht der Wolle. Das Pflanzenmaterial wird über Nacht eingeweicht und am nächsten Tag für eine halbe Stunde unterhalb des Siedepunktes gehalten.
Gefärbt wird eine halbe Stunde bei 90 ºC.
Die Wurzeln färben braun.
Kulturelle Verwendung
Gilbweiderich enthält Gerbstoffe und wurde zum Gerben von Leder verwendet. Den konzentrierten Absud der Blüten verwendete man früher zum Bleichen von Haaren. Die Pflanze vertreibt am Standort Stechmücken und Fliegen. In geschlossenen Räumen kann dazu mit der Pflanze geräuchert werden.
Medizinische Verwendung
Gilbweiderich wurde früher zur Behandlung von Durchfall und Ruhr und zur Wundheilung eingesetzt.
Ob diese Färbung mit l. punctata auch funktioniert? Habe ich nämlich im Garten 😉
LG
Sabine
Na so was, mein Kommentar, der vorhin immer eine Fehlermeldung deines Bloganbierters auslöste, ist jetzt doch da. Ich habe meine Färbelust doch noch bezähmt und bin nicht sofort Goldfelberich schneiden gegangen.
Hallo Sabine,
die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch, dass das Färben mit Gold-Felberich, Lysimachia punctata, ebenfalls funktioniert, da sich aus der gleichen Gattung auch das Pfennigkraut (Pfennig-Gilbweiderich), Lysimachia nummularia), zum Färben eignet.
Grüße
Eberhard,