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Färben mit Quercitron, Färbereiche, Quercus velutina

Quercus velutina, Färbereiche, Quercitron-Eiche oder Schwarz-Eiche
Pflanzenfamilie: Buchengewächse (Fagaceae)
engl.: Black oak, fr.: Chêne noir, Chêne des teinturiers, it.: Quercus velutina, span.: Roble negro del Este

Die Färbereiche stammt aus Nordamerika und findet sich heute in Europa in einigen Parkanlagen.
Quercitron bezeichnet die innere Rinde der Färbereiche. Der Wort Quercitron setzt sich zusammen aus Quercus (Eiche) und citrina (gelb) und wurde durch Bancroft geprägt.

Quercus velutina, Färbereiche, Quercitron Der in Paris und London lebende Amerikaner Edward Bancroft war als Doppelagent und Arzt eine schillernde Persönlichkeit, der es durch seine Beziehungen schaffte dass das britische Parlament 1785 eine eigenes Gesetz verabschiedete, das Bancroft das alleinige Recht zum Gebrauch und zur Anwendung von Quercitron in England zusicherte und ihn über das Monopol reich machte.
Bild Quercus velutina, Färbereiche, Autor Mason Brock

 

Die Färbereiche, im Handel als Quercitron (Quercus velutina), aus Nordamerika, deren Rindenpulver, der inneren Rinde, den zehnfachen, gelben Farbstoffanteil wie Wau (Reseda luteola) hat. Quercitron sollte nicht verwechselt werden mit Gelbholz, im Handel als Fustik (Chlorophora tinctoria) aus Südamerika zum Färben von Gelbtönen, verwendet.

Farbeigenschaften

Farbstoffgruppe: Flavonoide
Hauptfarbstoffe: Quercitrin, Tannine
Traditionelle Verwendung: Nordamerika
Die gelbe innere Rinde der Färbereiche war früher in gemahlenem Zustand als Quercitron im Handel.
Die Quercitronrinde hat ungefähr die vierfache Färbekraft von Gelbholz (Chlorphora tinctoria) und die sechs- bis zehnfache Färbekraft von Wau (Reseda luteola).
Ein kräftiges Goldgelb erhält man mit auf mit 15 % Alaun gebeizter Wolle (bezogen auf das Trockengewicht) mit 20 % Quercitronrinde, wobei dem Färbebad noch 1,5 % Kreide zugegeben wird. Eine Nachbehandlung mit Eisen-II-sulfat ergibt Bronze- bis Olivtöne.
Zum Gelbfärben von Seide werden 10 – 15 % Quercironrinde (bezogen auf das Trockengewicht der Seide) verwendet.

Auch die Samen der Färbereich können zum Färben verwendet werden. Die Färbung kann direkt ohne Beize erfolgen und ergibt einen rotstichigen Gelbton.

Kulturelle Verwendung

Das Holz ergibt ein gutes Brennholz

Medizinische Verwendung

Die Rinde hat zusammenziehende, fiebersenkende und desinfizierende Wirkung. Sie wurde auch zur Wundbehandlung wunder und rissiger Haut verwendet.

Literatur

Bancroft, Edward: Philosophy of permanent Colours, Vol.II. Thomas Dobson, Philadelphia,1814.