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Kornblume, Centaurea cyanus

engl.: Cornflower, franz.: Bleuet, it.: Fiordaliso, span.: Aciano

Die blauen Blütenblätter der Kornblume (Centaurea cyanus) alleine ergeben eine blaue Färbung, die allerdings wenig lichtecht ist.
Werden zusätzliche Kelchblätter, die Flavonoide enthalten, mitverwendet ergibt sich dann ein Grün- bis Türkiston.

Die Kornblume hat zwar eine wunderbar leuchtentende blaue Farbe, eignet sich ingesamt zum Färbern nur sehr schlecht.

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Färbepflanze Wasserdost, Eupatorium cannabinum

Eupatorium cannabinum, Gewöhnlicher Wasserdost, Kunigundenkraut

engl.:Hemp agrimony, fr.: Eupatoire chanvrine, it.: Canapa acquatica, span.: La ‚cannabina

Eupatorium cannabinum, Wasserhanf, Wasserdost, Färbepflanze, FärberpflanzeDer Gewöhnliche Wasserdost wächst in feuchten Wiesen, an Gräben und an Waldrändern und wird bis zu 1,70 m hoch und blüht ab Juli.

Färbeeigenschaften

Die Pflanze enthält an Farbstoffen Flavonoide, Eupatorin und Gerbstoffe.
Die ganze Pflanze färbt auf Wolle ein tiefes Gelb. Wenn die Pflanze erst im September gesammelt wird, ergibt sich ein fahler Farbton.
Durch die in der Pflanze enthaltenen Gerbstoffe kann eventuell auf ein Beizen der Wolle verzichtet werden.

Kulturelle Verwendung

Die Blätter des Wasserdostes wurden früher auf Brot gelegt, um es vor Schimmelbildung zu schützen. Der Blattsaft wurde als Insektenschutzmittel in die Felle von Tieren eingerieben.

Medizinische Verwendung

Die Pflanze wurde früher als Heilpflanze zur Behandlung von bei Leber- und Galleleiden, Fieber und Grippe genutzt.
Die Blätter von Eupatorium cannabinum werden in der Homöopathie zur Herstellung der Urtinktur verwendet.

Allgemein, Färberpflanzen, Lebensmittelfarben, Pflanzenfarben

Krähenbeere, Empetrum nigrum, Alte Färberpflanze

Krähenbeere, Empetrum nigrum, Färberpflanze, Färbepflanze
engl.: Crowberry, fr.: Empetrum, it: Moretta comune, Empetro nero, span.: Empetrum
Pflanzenfamilie Erikagewächse (Ericaceae)
Die Krähenbeere ist eine niedriger Zwergstrauch und bildet zumeist größere Bestände. Im Spätsommer und Herbst bilden sich schwarzblaue Früchte.

Färbeeigenschaften

Hauptfarbstoffgruppe: Anthocyane
Farbstoff: Empetrin
Mit Beeren von Empetrum nigrum wurde früher gefärbt. Man erhält einen purpurnen Farbton. Färbevorgang wie bei anderen Beeren auch. Evtl. Temperatur unter 70 Grad halten. Wie bei der Mehrzahl der Beerenfärbungen ist mit einem verblassen des Farbtones zu rechnen.

Kulturelle Verwendung

Die Krähenbeere kann roh und gekocht verzehrt werden. Allerdings schmeckt sie sauer, manchmal auch fad. Am Besten schmeckt sie nach einem Frost. Aus ihr können Marmeladen hergestellt werden. Bei den Inuits stellen sie eine Nahrungsquelle dar, zumal sie Frost überstehen können. Durch den hohen Anthocyanin-Anteil können die Beeren auch als Speisefarbe verwendet werden.
Aus den Triebspitzen kann ein Tee zubereitet werden.

Medizinische Verwendung

Die Triebspitzen wurden zur Behandlung von Durchfall, Fieber und Nierenproblemen verwendet.

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Vielblättrige Lupine, Lupinus polyphyllus

engl.: Large-leaved Lupine, franz.: Lupin polyphylle, span.: Lupino
Die Vielblättrige Lupine oder Staudenlupine, Lupinus polyphyllus, färbt vorgebeizte Wolle grün bis blaugrün. Verwendet werden die oberirdischen Pflanzenteile kurz vor der Blüte. Für 100 g Wolle wird 400 g frisches Pflanzenmaterial benötigt. Die Lichtechtheit der Färbung ist nicht bekannt. Die Pflanze ist ein Neophyt aus Nordamerika.
In Island wurde die Vielblättrige Lupine zur Bodenverbesserung von Lavaböden in großem Stil eingesetzt. Jetzt verdrängt sie in den höher gelegenen Gebieten die einheimischen Pflanzen.

Allgemein, Beizverfahren, Färben von Stoffen, Färberpflanzen, Pflanzenfarben

Seide beizen zum Färben mit Pflanzenfarben

Waschen und Beizen von Seide zur Vorbereitung zum Färben mit Pflanzenfarbstoff

Waschen der Seide

Rohseide muss zunächst in heißer Seifenlauge gewaschen werden, um sie zu entfetten Bei Seidenstoffen muss die Appretur entfernt werden. Zum Waschen werden 10 g Seife für 100 g Seide verwendet (z.B. Schmierseife, Neutralseife). Nach dem Waschvorgang wird gründlich ausgewaschen

Beizen der Seide

Die Seide wird anschließend mit Alaun vorgebeizt. Dazu werden bis 10 – 15 % Alaun, bezogen auf das Trockengewicht der Seide, in ein wenig warmem Wasser aufgelöst. Diese Lösung wird dann in kaltes Wasser gegeben und die Seide wird in der Mischung über Nacht gebeizt.

Statt Alaun können auch Aluminiumsulfat, Essigsaure Tonerde oder Kaltbeize Al, basierend auf Aluminiumformiat verwendet werden. Ein kaltes Beizen ist ausreichend.

Nach dem Beizen wird die Faser ausgewaschen und kann anschließend gefärbt werden.

Färben von Seide

Der Farbton beim Färben von Seide mit Pflanzenfarben kann stark von dem Färbeergebnis mit Wolle abweichen. Beim Färben sollte die Temperatur des Farbsuds unterhalb von 80°C gehalten werden, damit die Seide unbeschädigt bleibt.
Bein Färben mit direkt färbenden Pflanzenfarbstoffen kann das Beizen unterbleiben. Allerdings gibt es auch bei Direktfärbung Unterschiede in Farbton, Lichtechtheit und Waschechtheit je nachdem ob die Seide ungebeizt oder vorgebeizt verwendet wird.