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Die Mär vom Fixieren von Pflanzenfarbstoffen

Die Mär vom Fixieren von Pflanzenfarben nach dem Färben

Beim Färben mit natürlichen Pflanzenfarben gibt es keinen zusätzlichen Fixiervorgang. Das Wort fixieren bedeutet etwas festmachen. Beim Färben mit Pflanzenfarben wird der Farbstoff beim Färbevorgang mit der Faser (Protein oder Cellulose) fest verbunden. Ein zusätzliches Fixieren gibt es nicht.

Beizen

Durch Beizen mit Metallsalzen z.B. Alaun tritt eine  chemische Verbindung von Metallionen mit der Faser tierischer oder pflanzlicher Herkunft ein. Die Fasern sollten nach dem Beizvorgang ausgewaschen werden.
Das Ausspülen der Fasern/Textilien nach dem abgeschlossenen Beizvorgang bewirkt, dass Metallionen der Beize, die sich nicht mit der Faser verbunden haben, entfernt werden.
Das führt dazu, dass entweder beim Färbevorgang eine höhere Farbtiefe erreicht wird oder weniger Pflanzenmaterial für die Färbung benötigt wird.

Färben

Beim Färbevorgang docken Farbmoleküle der Pflanzenfarben an das bereits durch den Beizvorgang mit der Faser verbundene Metallion an. Damit ist das Farbstoffmolekül fest mit der Faser verbunden.

Nachbehandlung

Beim Auswaschen der gefärbten Fasern oder Textilien wird der überschüssige Farbstoff, der nicht mit der Faser über ein Metallion verbunden ist,  entfernt.

Verwendung von Essig

Eine Nachbehandlung mit Essig- oder Zitronensäure ändert an dem Färbevorgang nichts. Es wird lediglich eine Farbverschiebung (Nuancierung) des bereits gefärbten textilen Materials erreicht.

Direktfärbung

Bei einigen tanninreichen Pflanzenfarbstoffen kann auf eine Beize verzichtet werden. Meist erhöht auch bei den tanninreichen Farbstoffen ein vorgeschalteter Beizvorgang die Farbtiefe oder verbessert Wasch- oder Lichtechtheit der Färbung.

Weitere Informationen

Beizen von Naturfasern und Textilien zum Färben mit Pflanzenfarben – Zusammenfassung mehrerer Beizverfahren auf Aluminiumbasis