Allgemein

Farbstoffe aus der Natur

Natürliche organische Farbstoffe zum Färben von Tierfasern und Pflanzenfasern

Tierfasern wie Wolle und Seide sowie Pflanzenfasern wie z.B. Leinen, Hanf, Ramie und weitere Pflanzenfasern als auch Zellstofffasern z.B. Rayon lassen sich mit natürlichen Farbstoffen färben.

Für gewisse Fasern insbesondere Pflanzenfasern eignet sich nur eine Untermenge der zur Verfügung stehenden Naturfarben. Dagegen lässen sich Wolle und Seide mit fast allen zur Verfügung stehenden natürlichen, organischen Farbstoffen färben.

Flechten

Die bekannteste Farbstoff aus Flechten zum Färben war Orseille, der aus der Lackmusflechte, Roccella tinctoria, gewonnen wurde.

Pilze

Das Färben mit Pilzen hat in Skandinavien Tradition. Mit Pilzen lässt sich Wolle färben. Es sollten jedoch mit Rücksicht auf die Natur nur kleine Mengen an Pilzen zum Färben verwendet werden

Höhere Pflanzen

Mit Pflanzenfarben lassen sich Fasern bzw. Stoffe färben. Am einfachsten färben sich Eiweissfasern Wolle und Seide. Die Pflanzenfasern sind Zellulosefasern, die sich schwieriger als Wolle färben lassen. Samenhaare von Baumwolle färben sich wiederum einfacher als die Stängelfasern von Flachs und Hanf. Farbstoffe aus Pflanzen werden gewonnen aus folgenden Pflanzenteilen:

Blüten

Blätter

Wurzeln

Rinden

Hölzer

Tiere

Die teuerste Farbe war Purpur. In Rom durfte nur der Kaiser einen purpurnen Mantel tragen. Den Ministern war ein purpurner Besatz erlaubt. Ansonsten stand das Tragen von Purpur teilweise unter Todesstrafe.

Schnecken

Purpur wurde aus der Purpurschnecke (Haustellum brandaris und Hexaplex trunculus) gewonnen. Mit Purpur gefärbte Kleidungstücke wurden mit Gold aufgewogen. Dementsprechend bestand der Drang mit preiswerten Pflanzenfarben ähnliche Färbungen, wie mit der Purpurschnecke zu erzielen

Schildläuse

Rot, das mit Kermes, oder, später mit der Erschliessung der Kolonien, Cochenille gefärbt wurde, war zumeist dem hohen Adel und Klerus vorbehalten. Rot symbolisiert Leben und Blut.
 

Weitere Informationen

Eberhard Prinz, Färberpflanzen, Anleitung zum Färben, Verwendung in Kultur und Medizin„, 2009, Stuttgart