Mit Naturfarben färben ohne giftige Zusätze
Beim Färben mit Pflanzenfarben können Gifte beim Verarbeiten und beim Beizen freigesetzt werden. Mit einer Reihe von stark oder sehr stark giftigen Pflanzen lässt sich färben. Ein Teil der Gifte wird beim Kochen zerstört. Giftige Metallbeizen sollten wegen dem persönlichen Gesundheitsschutz und aus Umweltschutzgründen gemieden werden.
Pflanzenfärben ohne Gift – Giftpflanzen
Eine Reihe von Färberpflanzen ( Färbepflanzen ), die für das Färben mit Pflanzenfarben verwendet werden, sind stark bis sehr stark giftig. Wenn diese Giftpflanzen verwendet werden, sollten sie von Kindern ferngehalten werden. Zum Pflücken und zum Verarbeiten des Pflanzenmaterials sollten Gummihandschuhe getragen werden. Beim Adlerfarn ist zusätzlich ein Atemschutz erforderlich.
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Chelidonium majus, Schöllkraut, stark giftig |
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Conium maculatum, Schierling, sehr stark giftig |
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Convallaria majalis, Maiglöckchen, sehr stark giftig |
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Digitalis purpurea, Fingerhut, sehr stark giftig |
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Euonymus europaea, Pfaffenhütchen, stark giftig |
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Genista tinctoria, Färbeginster, stark giftig |
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Prunus laurocerasus, Kirschlorbeer, stark giftig |
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Pteridium aquilinum, Adlerfarn, sehr stark giftig |
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Robinia pseudoacacia, Robinia, stark giftig |
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Taxus baccata, Eibe, stark giftig |
Außer den hier dargestellten stark giftigen Färberpflanzen ist darüberhinaus eine große Anzahl von Färberpflanzen giftig oder schwach giftig. Die Gifteigenschaften und andere unangenehme Eigenschaften aber auch die vielen nützlichen Aspekte von Färberpflanzen sind im Buch von mir „Färberpflanzen, Anleitung zum Färben, Verwendung in Kultur und Medizin“ ausführlich beschrieben.
Auf die Verwendung der aufgeführten Giftpflanzen kann problemlos verzichtet werden, da ähnliche Farbtönungen mit ungiftigen Pflanzen risikofrei erzielt werden können.
Pflanzenfärben ohne Gift – giftige Beizen
Solange beim Beizen und Färben auf die giftigen Salze von Chrom, Kupfer und Zinn verzichtet wird und lediglich Aluminium- und Eisensalze verwendet werden, ist das Färben mit Pflanzenfarben relativ umweltfreundlich und für den/die Färber/in ungefährlich.
Weitere Informatioen zum Umweltschutz beim Beizen
Umweltschädigende, gesundheitsschädliche Textil-Beizen, Kupfer, Zinn, Chrom für Pflanzenfärbung?
UPPS!
Da bin ich aber erstaunt!!! Dass Fingerhut giftig ist und die Maiglöckchen auch, wusste ich ja.
Aber der Rest!! Damit bin ich weitest gehend sorglos umgegangen. Vor allem mit dem Pfaffenhütchen, das hab ich schon als Kind geliebt.
Also ab heute: mehr Achtsamkeit für mich.
Danke
Liebe Grüsse
Gabriele
uuups …. die meisten kannte ich ja, als Giftpflanzen. Außer dem Schöllkraut, das wußte ich nicht, daß das auch giftig ist. Allerdings war mir auch neu, daß das als Färbepflanze taugt … davon gibt es Massen bei uns. Da sollte ich doch mal damit färben.
danke und liebe Grüße, Angelika
Hallo Angelika,

mit dem Absud des im Mai gesammelten Krautes lässt sich auf Wolle mit Alaunvorbeize gelb färben.
Allerdings Chelidonium majus, Schöllkraut, ist stark giftig. Zum Pflücken und Verarbeiten sind Gummihandschuhe angesagt und Kinder sollten von den Arbeiten ferngehalten werden. Der orange Saft der Pflanze ist sehr stark hautreizend. Bei heißem, trockenen Wetter ist der Giftgehalt der Pflanze am höchsten.
Chelidonium weist auf die Schwalben hin. Schöllkraut blüht in in der Zeit wenn die Schwalben im Frühjahr kommen bis zu dem Zeitpunkt zu dem sie wieder ziehen.
Herzliche Grüße
Eberhard
Das ist ein sehr interessantes Thema. Bisher habe ich immer vermieden mit Pflanzen zu färben, deren Gifigkeit mir bekannt ist. Jetzt habe ich bei Akeleiblüten eine erste Ausnahme gemacht. Aber wie wirken mit Giftplanzen gefärbte Textilien auf der Haut? Diese Frage beschäftigt mich grade sehr und ich bin auf der Suche nach Informationen. Eine sehr informative schöne Seite ist das hier! Danke!
LG
Sabine
Hallo Sabine,
es gibt ja genügend ungiftige Färberpflanzen, da lässt sich ja durchaus ausweichen. Um die sehr stark und stark giftigen Färberpflanzen schlage ich einen Bogen. Für Textilien für Kleinkinder würde ich auch die giftigen Pflanzen meiden. Die wenig giftigen Pflanzen denke ich sind unproblematisch.
Grundsätzlich hängt es vom Standpunkt des Betrachters ab. Homöopathische Mittel enthalten ab einer bestimmten Potenz kein Molekül der Ausgangssubstanz mehr und trotzdem geht davon Wirkung aus. Natürlich gibt es Gruppen die dies negieren.
Wenn Wolle mit Giftpflanzen gefärbt wird, war sie zumindest mit dem Giftstoff in Berührung. Wenn sie nach dem Färben gut ausgewaschen wird, dürfte zumindest physikalisch von den Giftstoffen kaum mehr etwas in der Wolle enthalten sein.
Auf der anderen Seite sind alle Färberpflanzen auch Arzneipflanzen. Ich selbst vermute, dass in früheren Zeiten pflanzengefärbte Kleidung auch Einfluss auf die Träger dieser Kleidung hatte. Einige wenige Wirkungen wurden wissenschaftlich untersucht. Auf diese Wirkungen, die Giftigkeit der Pflanzen und ihre medizinische Wirkung geht das das Buch von mir „Färberpflanzen, Anleitung zum Färben, Verwendung in Kultur und Medizin“ im Detail ein. Aus diesen Informationen kann der Leser mögliche Risiken von Fall zu Fall abschätzen.
Liebe Grüße
Eberhard
Hallo Eberhard,
danke für die schnelle Antwort. Das Buch steht schon auf meiner Wunschliste 🙂
Herzliche Grüße
Sabine