Allgemein, Buch Färberpflanzen, Färberpflanzen, Faserpflanzen, Papier färben, Pflanzenfarben

Färben von geschöpftem Papier mit Pflanzenfarben

Herstellen von Buntpapier

Gewinnen des Pflanzenfarbstoffs

Das Pflanzenmaterial, das zur Färbung verwendet werden soll, wird in einem Edelstahl- oder Emailletopf ausgekocht. Der erhaltene Farbsud wird eventuell zur weiteren Konzentration durch längeres Erhitzen eingedickt.

Für die Papierfärbung mit Pflanzenfarben steht eine große Anzahl von Färberpflanzen (siehe Liste) zur Verfügung. Diese Pflanzenfarben eignen  sich auch zum Färben von Wolle und Seide.

Färben der Zellstoff-Pulpe

Dem flüssigen Zellstoffbrei (Pulpe) wird der Farbsud zur Färbung zugefügt. Auf Aluminiumsalze (Alaun, Aluminiumsulfat) bei der Leimung sollte wegen der Gefahr des Säurefraßes verzichtet werden. Kreide kann problemlos zugesetzt werden. Anschließend kann Papier geschöpft werden. Bei vielen Pflanzenfarben kann das fertiggestellte Buntpapier, sobald es feucht wird, abfärben.

Werden zur Färbung tanninreiche Färberpflanzen verwendet, verbindet sich der pflanzliche Farbstoff besser mit der Zellulosefaser und färbt bei feucht gewordenem Buntpapier kaum ab. An tanninreichen Pflanzenfarben können, in Ergänzung der Liste, Granatapfel und Henna verwendet werden.

Die Gewinnung des Farbsuds für 117 Färberpflanzen ist beschrieben im Buch „Färberpflanzen, Anleitung zum Färben, Verwendung in Kultur und Medizin”.

Allgemein, Blaufärben/Indigo, Färbergarten, Färberpflanzen, Pflanzenhaarfarben

Indigostrauch in Deutschland anbauen?

Indigostrauch
Indigofera tinctoria, Indigostrauch
Der Indigostrauch, Indigofera tinctoria, ist eine subtropische Pflanze, die vermutlich aus Indien stammt. In unserem Klima wächst er nur in Gebieten mit Weinbauklima und dort eher schwachwüchsig und benötigt ausreichenden Winterschutz.
Der südamerikanische Indigo, Indigofera suffruticosa benötigt ebenfalls recht warme Temperaturen und ist für unser Klima eher ungeeignet.
Den Himalaja-Indigostrauch, Indigofera heterantha, der ab und zu anzutreffen ist und in geschützten Lagen dem Winter standhält, ist oft falsch gekennzeichnet und eignet sich nicht zum Färben.

Indigo eignet sich hervorragend zum Blau-Färben von Wolle, Seide, Baumwolle, Leinen und Hanf. Allerdings ist die Indigofärbung nicht besonders reibfest, wie z.B. die hell gescheuerten Kniepartien von Blue Jeans zeigen. Ein Beizen der Textilien ist nicht erforderlich.
Die Färbekraft des Indigostrauches ist der Färbekraft des Waids, Isatis tinctoria weit überlegen.

Weitere Informationen

Indigo und Indigoide Farbstoffe aus Färberpflanzen

Allgemein, Färbergarten, Färberpflanzen

Samen (Saatgut) von Färberpflanzen (Färbepflanzen) kaufen

Einkaufen von Samen für die Aussaat von Färberpflanzen (Färbepflanzen)

Zum Anlegen eines Färbergartens lassen sich viele der Färberpflanzen aussäen. Teilweise ist es etwas schwierig die benötigten Samen zu beschaffen. Alternativ lassen sich teilweise auch Pflanzen bei Versandgärtnereien beschaffen. Eine Liste mit Bezugsquellen soll dabei helfen.

Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen
Dreschflegel
Jelitto
Rareplants
Gärtnerei Gregor Büscher, Pflanzen
Rühlemann’s

Weitere Informationen


Anlegen von Färbergarten

Anlegen eines Färbergartens

Allgemein, Buch Färberpflanzen, Färben von Stoffen, Färberpflanzen, Pflanzenfarben

Färben mit Färberpflanzen – frisch oder getrocknet?

Welche Färberpflanzen können getrocknet zum Färben verwendet werden?

Im Allgemeinen färben sowohl frische als auch getrocknete Färberpflanzen. Ausnahmen, sind im Wesentlichen indigoide Pflanzen und Krapp.

Frische oder getrocknete Färberpflanzen?

Frisch Färbepflanzen liefern in der Regel leuchtendere Farben als getrocknete Färberpflanzen.

 

Zum Färben benötigte Mengen an Färbepflanzen

Als Faustregel gilt bei frischen Pflanzen wird ca. die doppelte Menge der getrockneten Färberpflanze benötigt.

 

Trocknung

Wichtig ist, dass das Pflanzenmaterial im Schatten (und nicht bei direkter Sonneneinsrtahlung) sorgsam getrocknet wird.

 

Farbvariationen

Zwischen einer Färbung mit frischem Pflanzenmaterial gibt zumeist leichte Farbunterschiede gegenüber der Färbung mit getrocknetem Material.

Allgemein, Historie

Keltischer Spinnwirtel

Wirtel einer keltischen Handspindel

Keltischer Spinnwirtel Die Kelten in der Wetterau stellten bereits in der Eisenzeit Textilien mit Handspindeln her. Dies belegen zahlreiche am Glauberg bei Glauburg (Wetterau) gefundene Spinnwirtel aus Keramik.
Keramische Spinnwirtel1, Keltenwelt am Glauberg, Museum und Archäologischer Park

Mit Handspindeln wurde Wolle und Flachs versponnen und zu Kleidungsstücken weiterverarbeitet.

1Mit freundlicher Genehmigung Keltenwelt am Glauberg