Allgemein, Färben von Stoffen, Färberpflanzen, Pflanzenfarben, Teppichfarben

Steife Wolfsmilch, Euphorbia rigida, Färberpflanze, Energiepflanze

Euphorbia rigida, Steife Wolfsmilch, Zweidrüsen-Wolfsmilch
engl.: Gopher Spurge, fr.: Euphorbe rigide, it.: Euforbia rigida, span.: Euphorbia rigida

Euphorbia rigida

Färbeeigenschaften

Farbstoffgrppe: Flavonoide
Hauptfarbstoffe: Quercetin, Kämpferol , Alizarin, Purpurin, Pseudopurpurin, Rubiadin, Munjistin.
Die Steife Wolfsmilch wurde in der Türkei zum Teppichfärben verwendet. Mit ihr wurde mit Alaun vorgebeizte Wolle gelb gefärbt. Die Färbung ist lichtecht.

Giftigkeit

Die Steife Wolfsmilch kann Dermatitis hervorrufen. Bei fast allen Wolfsmichgewächsen wird vor dem Milchsaft gewarnt.

Kulturelle Verwendung

Die Steife Wolfsmich wird als Energiepflanze verwendet. Auf einem Hektar lassen sich aus dem Pflanzenmaterial von Euphorbia rigida ca. 1300 l Treibstoff gewinnen.

Allgemein, Buch Färberpflanzen, Entsorgung, Färben von Stoffen

Waschechtheit von Pflanzenfärbungen bei Stoffen aus Wolle und Baumwolle

Waschechtheit von Pflanzenfärbungen mit einigen heimischen Färberpflanzen bei Wolle und Baumwolle

 
Bei den Färberpflanzen unterscheiden sich die Pflanzen nicht nur durch die Farbe, die bei einer Färbung erzielt werden kann, sondern auch durch ihre Lichtechtheit und Waschechtheit der mit ihnen durchgeführten Färbung. Die Färbepflanzen mit hoher Lichtechtheit waren bei den Färbern begehrt.
Im Mittelalter wurde Kleidung selten oder garnicht gewaschen. So spielte zu dieser Zeit die Waschechtheit naturgefärbter Kleidungsstücke eine untergeordnete Rolle. Selbst bis zur breitflächigen Einführung der elektrischen
Waschmaschine war der Wasschfrequenz von Textilien im Vergleich zu heute relativ niedrig.

Tabelle Waschechtheit ausgewählter Färberpflanzen

 

Botanischer Name Volkstümlicher Name Waschechtheit
Wolle
Waschechtheit
Baumwolle
Färbung

Alchemilla vulgaris Frauenmantel ziemlich gut ziemlich gut
gelb bis gelbbraun
Anthemis tinctoria Färberhundskamille ziemlich gut gut gelb
Carthamus tinctorius Färberdistel, Saflor ziemlich gut ziemlich gut
gelb
Chelidonium majus Schöllkraut ziemlich gut
ziemlich gut gelb bis gelbbraun
Isatis tinctoria Färberwaid gut gut blau
Juglans regia Walnuss ziemlich gut ziemlich gut braun
Origanum vulgare Dost ziemlich gut ziemlich gut gelb
Polygonum tinctorium Färberknöterich gut gut blau
Reseda luteola Färberwau ziemlich gut ziemlich gut gelb
Rubia tinctorum Färberröte, Krapp gut gut rot
Serratula tinctoria Färberscharte ziemlich gut ziemlich gut gelb
Solidago canadensis Kanadische Goldrute ziemlich gut ziemlich gut gelb
Tagetes erecta Studentenblume ziemlich gut ziemlich gut gelb
Tanacetum vulgare Rainfarn ziemlich gut ziemlich gut gelb
Beize Alaun, Indigoide Farbstoffe ohne Beize

Quelle: Eberhard Prinz, Färberpflanzen, Anleitung zum Färben, Verwendung in Kultur und Medizin

 

Weitere Informationen

 
Färberpflanzen, Anleitung zum Färben, Verwendung in Kultur und Medizin, Eberhard Prinz, 2009

Lichtechtheit von pflanzengefärbten Stoffen
 

Allgemein, Färben von Stoffen, Färberpflanzen, Malen mit Pflanzenfarben, Pflanzenfarben

Gewinnen von natürlichen Pflanzenpigmenten aus Färbepflanzen

Gewinnen von Naturfarben aus Pflanzen

Aus Färberpflanzen lassen sich einfach Farbpigmente gewinnen. Diese Pflanzenpigmente können als Pflanzenfarbe zum Färben, Malen oder für Kosmetik verwendet werden.

Herstellen des Farbsuds zur Pigmentgewinnung

Zunächst wird das gewählte Pflanzenmaterial mindestens über Nacht in Regenwasser eingeweicht. Anschließend wird der Auszug mit dem Pflanzenmaterial zum Kochen gebracht und sukzessive eingedampft. Für die Zubereitung des Sudes sollte ein Email- oder Edelstahltopf verwendet werden. Mahonia aquifolium, MahonieGegen Ende des Vorgangs, bevor der Sud dickflüssig wird empfiehlt sich das Abfiltern der Feststoffe. Der Sud kann nun zum Färben von Stoff, Textilien oder Fasersträngen weiterverwendet werden. Der gefilterte Sud kann aber auch vorsichtig weiter eingedampft werden und wird zunehmend dickflüssig.
Mahonia aquifolium, Mahonie
Der dickflüssige Sud wird dann in einen offenen Behälter wie zum Beispiel in eine Muschelschale gegossen. Das Pigment kann dann noch mit etwas Alaun oder Pottasche vermischt werden. Das Ganze wird dann warm gestellt so dass die Restflüssigkeit rasch verdunsten kann.

Verwendung des Farbpigmentes

Das gewonnene Farbpigment kann zum Beispiel mit einem feuchten Pinsel vermalt oder für Kosmetika oder Seifen weiterverwendet werden.

Weitere Informationen

Verwendungsmöglichkeiten von Naturfarben – Färben mit Pflanzen

Allgemein, Buch Färberpflanzen, Färben von Stoffen, Färberpflanzen

Lichtechtheit von pflanzengefärbten Stoffen

Lichtechtheit von Pflanzenfärbungen mit einigen heimischen Färberpflanzen bei Wolle und Baumwolle

 
Bei den Färberpflanzen unterscheiden sich die Pflanzen nicht nur durch die Farbe, die bei einer Färbung erzielt werden kann, sondern auch durch ihre Lichtechtheit und Waschechtheit der mit ihnen durchgeführten Färbung. Die Färbepflanzen mit hoher Lichtechtheit waren bei den Färbern begehrt.
Beerenfrüchte ergeben im Allgemeinen eine wenig lichtechte Färbung.
Es ist davon auszugehen, dass in früheren Zeiten durch heute inzwischen meist unbekannte Zusätze auch mit bestimmten Beeren eine lichtechte Färbung erzielt wurde. Ein Teil dieser Zusätze war giftig und umweltschädlich. Insbesondere bei Färbung mit Heidelbeeren ist davon auszugehen, dass in früheren Zeiten mit Zusätzen beim Färben eine bessere Lichtechtheit der Färbung erzielt wurde.

Tabelle Lichtechtheit ausgewählter Färberpflanzen

 

Botanischer Name Volkstümlicher Name Lichtechtheit
Wolle
Lichtechtheit
Baumwolle
Färbung

Alchemilla vulgaris Frauenmantel ziemlich gut ziemlich gut
gelb bis gelbbraun
Anthemis tinctoria Färberhundskamille mäßig bis gering
gut gelb
Carthamus tinctorius Färberdistel, Saflor gering ziemlich gut
gelb
Chelidonium majus Schöllkraut ziemlich gut
ziemlich gut gelb bis gelbbraun
Isatis tinctoria Färberwaid gut gut blau
Juglans regia Walnuss ziemlich gut ziemlich gut braun
Origanum vulgare Dost ziemlich gut ziemlich gut gelb
Polygonum tinctorium Färberknöterich gut gut blau
Reseda luteola Färberwau ziemlich gut ziemlich gut gelb
Rubia tinctorum Färberröte, Krapp gut gut rot
Serratula tinctoria Färberscharte ziemlich gut ziemlich gut gelb
Solidago canadensis Kanadische Goldrute ziemlich gut ziemlich gut gelb
Tagetes erecta Studentenblume gut gut gelb
Tanacetum vulgare Rainfarn gering ziemlich gut gelb
Beize Alaun, Indigoide Farbstoffe ohne Beize

Quelle: Eberhard Prinz, Färberpflanzen, Anleitung zum Färben, Verwendung in Kultur und Medizin

 

Skala Lichtechtheit

Lichtechtheit wird im Allgemeinen nach der internationalen 8-stufigen Wollskala bestimmt:
• Stufe 1 sehr gering
• Stufe 2 gering
• Stufe 3 mäßig
• Stufe 4 ziemlich gut
• Stufe 5 gut
• Stufe 6 sehr gut
• Stufe 7 vorzüglich
• Stufe 8 hervorragend

 

Weitere Informationen

Färberpflanzen, Anleitung zum Färben, Verwendung in Kultur und Medizin, Eberhard Prinz, 2009

 

Allgemein, Färben von Stoffen, Färberpflanzen, Malen mit Pflanzenfarben, Pflanzenfarben

Mit Naturfarben im November und Dezember färben

Mit Naturfarben im November und Dezember färben

Im November und Dezember steht nur eine geringe Zahl von frischen Färbepflanzen zur Verfügung, aus denen Pflanzenfarben gewonnen werden können, die zum Färben von Wolle oder Naturfaserstoff, zum Malen und für Kosmetik oder Seifen verwendet werden können. Die Färbeeigenschaften dieser Färberpflanzen sind im Detail beschrieben im Buch Prinz, Eberhard „Färberpflanzen, Anleitung zum Färben, Verwendung in Kultur und Medizin. Es stehen nur gelagerte Pflanzen wie Rotkohl, Rote Beete und Kurkuma zur Verfügung. Kurkuma ist frisch erhältlich in asiatischen Märkten oder steht als Gewürz zur Verfügung. Granatäpfel sind noch bis Weihnachten im Angebot. Darüber hinaus können die Ligusterbeeren verwendet werden, wenn sie Frost abbekommen haben.
 

Tabelle Färbepflanzen im November und Dezember

 

Buch Eberhard Prinz, Färbepflanzen

Botanischer Name

Volkstümlicher Name

Allium cepa, Küchenzwiebel, Färbepflanze, Färberpflanze, Pflanzenfarben,  färben, Klostergarten Seligenstadt Allium cepa Küchenzwiebel

Beta vulgaris, Rote Beete, Färbepflanze, Färberpflanze, Pflanzenfarben,  färben, Klostergarten Seligenstadt
Beta vulgaris Rote Beete

Brassica oleracea convar. capitata var. capitata f. rubra, Rotkohl, Färbepflanze, Färberpflanze, Pflanzenfarben,  färben, Klostergarten Seligenstadt
Brassica oleracea convar. capitata var. capitata f. rubra Rotkohl

Curcuma longa, Kurkuma, Färbepflanze, Färberpflanze, Pflanzenfarben,  färben, Klostergarten Seligenstadt
Curcuma longa Kurkuma

Ligustrum vulgare, Liguster, Färbepflanze, Färberpflanze, Pflanzenfarben,  färben,
Ligustrum vulgare Liguster, Rainweide

Punica granatum, Granatapfelbaum, Färbepflanze, Färberpflanze, Pflanzenfarben,  färben, Klostergarten Seligenstadt
Punica granatum Granatapfelbaum

 

Weitere Informationen

Stoff färben mit Pflanzen – Färbepflanzen im Oktober
Mit Pflanzen färben in vegetationsarmer Zeit
Färberpflanzen für Naturfasern – Wolle und Seide, Baumwolle, Leinen