Allgemein, Buch Färberpflanzen, Färberpflanzen, Pflanzenfarben

Einflüsse des Wachstumsstadiums auf Farbstoffgehalt und die Farbqualität von Färberpflanzen

Einflüsse des Wachstumsstadiums auf Farbstoffgehalt und die Farbqualität von Färberpflanzen und der daraus gewonnenen Pflanzenfarben:

  • In Blättern ist der meiste Farbstoffgehalt während der Blüte der Färberpflanze.
  • In Stämmen (Holz) entwickelt sich der Farbstoff oft erst im höheren Alter (z. B. Rotholz, Akazie, Erle).
  • Die Blüten enthalten den meisten Farbstoff teils unmittelbar vor dem Aufblühen, teils bald nachher. In einigen Fällen entwickelt sich der Farbstoff erst beim Verwelken.
  • Rinden enthalten den meisten Farb- und Gerbstoff, wenn sie in vollem Saft stehen, d. h. wenn sich die Knospen öffnen. (Die Rinde der Eiche enthält im die Frühjahr 2,5 – fache Menge an Gerbstoff gegenüber dem Winter). Glatte Rinde enthät mehr Farb- und Gerbstoffe als rauhe Rinde.
  • Die äußere Rinde (Borke) enthält weniger Farbstoff  als die mittlere und diese weniger als die innere (Bast)
  • Die Rinde junger Bäume enthält mehr Gerb- und Farbstoff als von alten Bäumen. Die dünnen Zweige enthalten mehr Farbstoff als die Rinde des Stammes. Es ist vorteilhaft bei Eichen die dünnen Zweige zu verwenden, die wieder nachwachsen.
  • Die Wurzeln enthalten den meisten Farbstoff, wenn sie ausgewachsen sind.
  • Die meisten Pflanzenteile geben im getrockneten Zustand mehr Farbstoff an das Wasser ab als in frischem Zustand. Viele insbesondere gelben Farbstoff enthaltende Färberpflanzen färben im getrockneten Zustand nicht so lebhaft. Die Farbe geht von Gelb ins Bräunliche.
  • Bei einigen Färberpflanzen entwickelt oder verbessert sich der Farbstoff erst durch Gärung. (Waid, Fernambukholz, Krapp, Rotholz, Flechten, usw.).

Weitere Einflussfaktoren sind im Buch – “Färberpflanzen, Anleitung zum Färben, Verwendung in Kultur und Medizin” beschrieben.

  • Einflüsse durch Boden und Düngung auf den Farbstoffgehalt bei Färberpflanzen
  • Allgemein, Färben von Stoffen, Historie, Pflanzenfarben

    Bleichen von Naturfasern zum Färben von hellen Pflanzenfarben

    Färben von hellen Naturfarben auf Naturfasern

    Um helle Farbtönungen mit Pflanzenfarben zu erhalten, wird ein möglichst helles Textilmaterial benötigt.
    Dazu muss in bestimmten Fällen das zu färbende Textil aufgehellt, bzw. gebleicht werden.

    Den nachhaltigsten Bleichvorgang spenden Sonne und Wasser.

    Früher nutzte man Bleichwiesen zum Aufhellen von Textilien. Die Textilien wurden nass auf den sonnenbeschienen Rasen gelegt und immer wieder mit Wasser mit Hilfe einer Gießkanne befeuchtet. Damit wurden Textilien wie gelbliche Baumwolle oder bräunliches Leinen gebleicht oder hartnäckige Flecken insbesondere von Tischwäsche beseitigt.

    Bleichen von Leinen auf der Bleichwiese (Freilichtmuseum Sobernheim)

    Bleichen von Leinen auf einer Bleichwiese
    (Freilichtmuseum Bad Sobernheim, Pfalz)

    Ich selbst kenne das Bleichen auf dem Rasen noch aus meiner Kindheit. Als Kinder mussten wir die auf dem Rasen in der Sonne liegenden weißen Wäschstücke jede halbe Stunde mit der Gießkanne mit Wasser überbrausen.

    Allgemein, Färberpflanzen, Pflanzenfarben

    Schonendes Beizen von Wolle mit Alaunbeize


    Schonendes Beizen von Wolle mit Alaun

    Zur Schonung der Wolle, die beim Beizen mit Alaun bei hohen Temperaturen angegriffen wird, gibt es alternativ zum Beizen bei hohen Temperaturen, Verfahren zur Erhaltung des Glanzes der Wolle:
    – Die Wolle wird in der kalten Beize 14 Tage belassen und täglich ein wenig bewegt.
    – Die Wolle wird im Beizbad auf 40 °C erwärmt, verbleibt darin mindestens sechs Stunden unter öfterem Bewegen.

    Geschichte des Alauns

    Die Geschichte des (christlichen) Alauns

    Beizvorgang mit Alaun

    Beizen von Wolle mit Alaun zum Färben mit Pflanzenfarben

    Beizen mit Aluminiumacetat

    Details zum schonenden Beizen von Wolle mit Essigsaurer Tonerde
    Details zum schonenden Kaltbeizen mit Aluminiumacetat

    Beizen mit Aluminiumsulfat

    Details zum umweltschonenden Beizverfahren mit Aluminiumsulfat

    Persönliche Schutzvorkehrungen bei Verwendung von Aluminiumbeizen

    Persönliche Schutzvorkehrungen bei Verwendung von Aluminiumbeizen

    Allgemein, Färberpflanzen, Pflanzenfarben

    Färberpflanzen die Violetttöne färben

    Violett-Töne lassen sich auch durch Überfärben erzeugen. Purpur zu tragen war früher ein höheres Privileg als Gold zu tragen. „Königspurpur“ wurde aus der Purpurschnecke (Murex trunculus, Murex brandaris) gewonnen und war sehr teuer.

    Violetttöne auf Wolle Botanischer Name Volkstümlicher Name
    braunviolett Sambucus nigra (Beeren) Holunder
    violett Alkanna tinctoria Alkannawurzel
    violett Vaccinium myrtillus Heidelbeere
    violett Viola odorata Duftveilchen
    violett bis blau Ribes nigrum Schwarze Johannisbeere
    violettblau Parthenocissus quinquefolia Jungfernrebe
    violettblau oder grau Alcea rosea Stockrose

    Allgemein, Färbergarten, Färberpflanzen, Pflanzenfarben

    Färberpflanzen – Färbepflanzen – Tabelle für Wolle und Seide


    Pflanzenfarben für Wolle und Seide

    Beigefügt eine Tabelle von 90 Färberpflanzen – Färbepflanzen – zum Färben von Wolle mit Pflanzenfarben mit Alaunbeize oder gegebenenfalls ohne Beize. Die aufgelisteten Pflanzenfarben färben auch Seide. Allerdings unterscheidet sich der Farbton der Färbung bedingt durch den Aufbau der Faser jeweils bei Wolle und Seide. Zu der einzelnen Färberpflanze wird jeweils das zugehörige Bild dargestellt. Die vollständige Tabelle wird durch Anklicken des Tabellen-Bildes aktiviert.

    Diese Färberpflanzen sind auch im Klostergarten Seligenstadt zu finden und können als historische Färberpflanzen gelten.

    75 % aller Färberpflanzen färben Gelbtöne, wenige Blau oder Rot. Grünfärbung wurde früher durch Überfärben von Gelb mit Blau erzeugt. Schwarz mit Eichengallen und Eisenbeize, sowie teilweise anschließendem Überfärben mit Indigo. Braun wurde im Wesentlichen mit den grünen Walnussschalen erzeugt. Früher wurden im Allgemeinen nicht die bestmöglichen Färberpflanzen genutzt, sondern die Färberpflanzen, die in unmittelbarer Umgebung der (Haus-) Färberei wuchsen. Die Transportkapazitäten im Mittelalter waren sehr beschränkt. Immerhin benötigt man zum Färben von 10 kg trockener Wolle mindesten 40 kg an frischem Pflanzenmaterial.

    Tabelle Färbepflanzen Färberpfanzen Pflanzenfarben

    Tabelle von 90 Färberpflanzen

    Färberpflanzen für Baumwollfärbung
    Färberpflanzen für Leinen