Allgemein, Ostereier pflanzengefärbt, Pflanzenfarben

Färben von Eiern mit Naturfarben

Das Heimatmuseum Seulberg hat anläßlich einer Austellung 2005 einen Artikel über Pflanzenmotive auf Eiern und das Färben von Eiern mit Naturfarben veröffentlicht. Der Prozeß des Eierfärbens mit Naturfarben wird darin beschrieben.

Heimatmuseum Seulberg

Anleitung zum Färben von Ostereiern mit giftfreien Naturfarben:

Ostereier natürlich färben mit Pflanzenfarben

Allgemein, Beizverfahren, Färben von Stoffen

Schonende Aluminiumacetat-Kaltbeize


Verwendung der Aluminiumacetat-Beize

Aluminiumacetat-Beize ist schonend für Wolle, da sie kalt verwendet wird. Die Beize kann mehrfach verwendet werden und ist lange haltbar. Die trockene Wolle wird in die Kaltbeize eingelegt, untergedrückt, so dass die Luftblasen austreten und die Wolle unter der Flüssigkeitsoberfläche bleibt. Die Beizdauer beträgt bei neuangesetzter Beize zwischen 8 und 24 Stunden. Anschließend empfiehlt sich eine Beizdauer von mehreren Tagen bis zu einer Woche. Nach dem Beizvorgang wird die Wolle ausgedrückt, sehr gründlich ausgewaschen und ist bereit zum Färben.

Herstellung der Aluminiumacetat-Beize nach J. Harborth

Chemikalien

100 g Alaun (Kaliumaluminiumsulfat KAl(SO4)2 × 12H2O)
73 ml Essigessenz (25-prozentige Essigsäure, C2H4O2)
31 g Calzinierte Soda (Wasserfreie Soda, Natriumcarbonat, Na2CO3)
10 g Weinsäure (2,3-Dihydroxybernsteinsäure, C4H6O6)
5 L Wasser (sauberes Regenwasser)
Die Chemikalien können in der Apotheke oder beim Chemikalienhändler bezogen werden. Calzinierte Soda und Essigsäure ist entweder im Supermarkt oder bei Drogerien erhältlich.

Herstellung

Zunächst wird der Alaun in einem 10 Liter Emaille-, Edelstahl- oder Kunststoffbehälter mit heißem Wasser gelöst und dann abkühlen lassen. Anschließend wird die Essigsäure hinzugegeben. In einem zweiten kleineren Emaille-, Edelstahl- oder Kunststoffgefäß wird die calcinierte Soda mit kaltem Wasser gelöst und ganz langsam!, um starkes Aufbrausen zu vermeiden, in den ersten 10 Liter-Behälter gegeben und umgerührt. Anschließend wird die Weinsäure eingerührt und auf fünf Liter Gesamtvolumen mit Wasser aufgefüllt. Die Beize ist sofort verwendbar.

Sicherheitshinweise

Weinsäure, Essigessenz und Soda können schwere Augenreizungen verursachen.
Als Schutzmassnahme Nitrilhandschuhe und dichtschließende Schutzbrille tragen.
BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen.

Kleidung; die mit Chemikalien in Berührung gekommen ist, sollte sofort ausgezogen und ausgewaschen werden.
Die Chemikalien von Kindern fernhalten.
Bei der Handhabung der Chemikalien nicht essen, trinken oder rauchen.
Von Nahrungsmitteln, Getränken und Futtermitteln fernhalten.
Verwendete Behältnisse nicht mehr für Lebensmittel verwenden.

Anmerkung Kaltbeize AL

Die Aluminiumacetat-Beize nach J. Harborth unterscheidet sich von der Kaltbeize AL. Die Kaltbeize AL basiert auf einer Aluminiumformiatverbindung und zeigt insbesondere auch bei Pflanzenfasern eine noch bessere Beizwirkung als die Aluminiumacetat-Beize.

Umweltfreundliche Beize auf Basis von Aluminiumformiat – KALTBEIZE AL

Geschichte des Alauns

Die Geschichte des (christlichen) Alauns ist dargestellt unter:

Die Geschichte des (christlichen) Alauns

Weitere Beizverfahren

Beizen von Wolle mit Alaun zum Färben mit Pflanzenfarben

Schonendes, wollfreundliches  Beizverfahren mit Alaun

Schonendes Beizen von Wolle mit Essigsaurer Tonerde  (Aluminiumdiacetat)

Umweltfreundliches Beizen mit Aluminiumsulfat

Details zur umweltfreundlichen Beize auf Basis von Aluminiumformiat

Umweltschutz beim Beizen und Färben mit Pflanzenfarben

Persönliche Schutzvorkehrungen bei Verwendung von Aluminiumbeizen

Allgemein, Faserpflanzen, Historie, Pflanzenfarben

Naturfarbene Baumwolle in rot, rosa, braun, grün in Bio-Qualität

Farbige natürliche Baumwolle

Baumwolle

Die bekannte weissliche Baumwolle wurde aus Natursorten so gezüchtet, dass sie eine möglichst weisse Farbe hat. Usprünglich hatte in den Anden die Baumwolle verschiedene Brauntöne basierend auf der Art Gossypium barbadense. Daneben gab es auch grüne Baumwolle. Die Inkas sowie ihre Vorfahren bauten farbige Baumwolle an und verarbeiteten sie auch zu gemusterten Textilien. Bei einigen Indianerstämmen in den Anden blieben diese Baumwollsorten erhalten.

Die weiße Baumwolle hat eine deutlich größere Faserstapellänge von ca. 45 mm gegenüber den ursprünglichen braunen Sorten von ca. 25 mm Stapellänge. Damit lässt sich die farbige Baumwolle schwieriger verspinnen. Zunächst waren Spinnmaschinen nicht in der Lage farbge kurzstapelige Baumwolle zu verspinnen, so dass farbige Baumwolle langstapeliger weißer Baumwolle zugemischt wurde.

Inzwischen gibt es Maschinen, die auch kurzstapelige Baumwollfasern verspinnen können. Darüberhinaus wurden durch Züchtungen farbige Baumwollsorten langstapeliger. Es wurden Baumwollsorten mit den Farben rot, rosa, braun und grün gezüchtet. Vorreiterin in der Züchtung farbiger Baumwolle ist Sally Fox, USA. Farbige Baumwolle hat den Vorteil dass sie schädlingsresistenter ist und weitgehend ohne Insektizide und Pestizide auskommt. Der übliche Baumwollanbau verbraucht dagegen weltweit 20 – 35 % der Insektizide und 10 % der Pestizide.

Durch die natürliche Farbe entfällt das Bleichen und Färben der Baumwolle.

Die naturfarbige Baumwolle verblasst beim Waschen nicht – im Gegenteil nimmt die Farbintensität beim Waschen zu. Der Ertrag farbiger Baumwolle ist niedriger als der üblichen weißen Baumwollarten.

Literatur

Vreeland, James M, Organic and naturally pigmented cotton cultivation in Peru., 2007

http://www.vreseis.com

Allgemein, Buch Färberpflanzen, Färben von Stoffen, Färberpflanzen, Pflanzenfarben, Rezensionen

Mehr als 200 Artikel zum Färben mit Naturfarben auf Blog Färberpflanzen

Auf dem Blog Färberpflanzen sind unter anderem diverse Beizverfahren, Hinweise zum Umweltschutz beim Färben, ausgefallenere Färberpflanzen, das Färben von Stoffen und Hinweise zu Veranstaltungen zum Thema Färben dargestellt.
Eberhard Prinz, Färberpflanzen, Anleitung zum Färben, Verwendung in Kultur und Medizin"Insgesamt stehen über 200 Artikel zum Thema Färben mit Naturfarben von Naturfasern tierischen und pflanzlichen Ursprungs zur Verfügung. Über eine Suchfunktion des Blogs können alle Artikel einfach auf Begriffe durchsucht werden. Die Artikel ergänzen teilweise das Buch Eberhard Prinz, Färberpflanzen, Anleitung zum Färben, Verwendung in Kultur und Medizin das 2009 das beim Verlag Schweizerbart, Stuttgart erschienen ist.

Die neueste und sehr umfangreiche Rezension zum Buch Färberpflanzen hat die wissenschaftliche Leiterin des Botanischen Gartens München, Dr. Ehrentraud Bayer in den Berichten der Bayerischen Botanischen Gesellschaft 81, 2011 veröffentlicht.

 

 

Allgemein, Färbergarten, Färberpflanzen

Färberpflanzen im Klostergarten Seligenstadt am Main

Aufgaben der Klöster

In der ehemaligen Klosteranlage Seligenstadt ist heute ein großer, rekonstruierter Klostergarten angelegt. Kloster Seligenstadt mit Klostergarten, Färberpflanzen, FärbergartenDie Benediktinermönche unterhielten in ihren mittelalterlichen Klöstern Gärten, in denen Medizinalpflanzen und Gewürzkräuter zum Eigengebrauch angebaut wurden. Die Pflanzen stammten häufig nicht aus Mitteleuropa und fanden durch die Klostergärten allgemeine Verbreitung in Deutschland. Meist war den Klöstern neben dem Arzneigarten eine Apotheke angeschlossen, mit der auch die Bevölkerung versorgt wurde.
Das Kloster Seligenstadt wurde 828 von dem Gelehrten Einhard gegründet und fast tausend Jahre von Benediktinermönchen genutzt. Zu der nahezu komplett erhaltenen Klosteranlage gehört die ehemalige Klosterkirche, die Einhardbasilika, die noch einen karolingischen Kern besitzt. Die ganze Klosteranlage, als auch die alte Klosterapotheke sind restauriert.

100 Färberpflanzen im Klostergarten Seligenstadt

An der Ostseite der Klostermauer ist eine Reihe von Beeten mit einer großen Zahl an Färbepflanzen angelegt. Die Beete sind nach Färbefarben Rot, Gelb, Blau, Grün, Violett, Braun und Grau geordnet. Darüberhinaus ist im Arzneigarten eine große Anzahl von Färbepflanzen zu finden. Insgesamt birgt der Garten 100 Färberpflanzen. Diese Färberpflanzen (Färbepflanzen) sowie eine weitere Anzahl Pflanzenfarben enthaltene Pflanzen sind mit ihren Farbeigenschaften, sowie ihrer kulturellen und medizinischen Nutzung im faerberpflanzen_titel Buch „Färberpflanzen, Anleitung zum Färben, Verwendung in Kultur und Medizin“ von Eberhard Prinz, erschienen 2009 im Verlag Schweizerbart, beschrieben. Eine Tabelle mit Pflanzennamem, Pflanzenfarben und Pflanzenbildern von einem Teil der Färberpflanzen aus dem Klostergarten Seligenstadt steht unter dem Link Pflanzenbilder zur Verfügung.

Weitere Färbegärten in Europa


Liste von Färbergärten in Europa